Führung braucht Prinzipien – und Konsequenz (Beitrag 5 – Prinzipien)

„Jeder führt, wie er will“ – das ist in vielen Unternehmen gelebte Realität. Doch wie kann Führung wirksam sein, wenn sie inkonsequent, beliebig oder abhängig von der Laune ist? In diesem Beitrag schaffen wir das Fundament für ein gemeinsames Führungsverständnis.

Führungsprinzipien sind wohl die meistunterschätzten Prinzipien für ein erfolgreiches Management.

Führungsprinzipien im Unternehmen etablieren

Sie sind Manager in einem gewinnorientierten Unternehmen und lassen es zu, dass Ihre Führungskraft A anders führt als die Führungskräfte B oder C? Wie sollen sich Ihre Mitarbeiter dabei zurechtfinden, wenn der eine so und der andere so führt? Der eine spielt den Managernach dem Motto: Ich weiß alles besser, und du machst was ich sage, der andere lässt nach dem Laissez-fair-Prinzip alles laufen macht, was ihr wollt, es wird schon richtig sein, und der dritte sagt: Wir sind ein Team und entscheiden gemeinsam.

Keiner dieser drei Führungskräfte führt so, wie Sie es als Unternehmensleitung eigentlich erwarten würden.

Dies ist leider gelebte Praxis in fast allen unserer Unternehmen. Außer vielleicht in inhabergeführten Unternehmen. Dort ist es egal, welcher Führungsstil bevorzugt wird, denn nur, wer sich unterordnet bleibt. Deshalb sind diese Unternehmen oft so erfolgreich. Jeder weiß, was er zu tun hat und welche Rolle er einzunehmen hat. Nur so entstehen ein Zusammengehörigkeitsgefühl und gemeinsames Handeln.

Es kommt also darauf an, einen gewünschten Führungsstil mit gleichen Führungsprinzipien im Unternehmen zu etablieren, um wirklich erfolgreich zu sein.

Diese Prinzipien müssen natürlich mit der Unternehmensführung und den Inhabern abgestimmt werden.

Klare Verantwortungsmatrix ist der Schlüssel zum Erfolg

Des Weiteren bilden sie die Voraussetzung, eine Verantwortungsmatrix zu erstellen, die für jede Stelle die Aufgaben klar abgrenzt, die eigenverantwortlich zu erledigen sind und damit den Handlungsspielraum vorgibt, innerhalb dessen sich die Mitarbeiter bewegen und selbst entscheiden können.

Weshalb ist dies so wichtig?

Die Rolle der Führungskraft verändert sich

  • vom Bestimmer zum moderierenden Befähiger,
  • vom Manager zum Teamplayer, der führt,
  • vom Antwortgeber zum Fragensteller.

Und die Mitarbeiter haben sich verändert. Sie wollen

  • aktiv beteiligt werden,
  • mitreden und Teil des Ganzen sein,
  • in interdisziplinären Teams arbeiten,
  • selbstbestimmt mitgestalten und
  • Spaß an der Arbeit haben.

Der heutige Manager muss am System arbeiten statt im System

Das bringt auch neue Herausforderungen mit sich:

  • Hierarschich geführte Organisation in teamorientierte Selbststeuerung zu überführen.
  • Verzicht darauf, immer selbst die Führung zu übernehmen und alle Defizite eigenhändig zu kompensieren.
  • Rolle als Systemarchitekt: Aufgaben und Schwächen des Systems zu erkennen und systematisch zu verbessern.

Aus diesen Gründen müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, durch die Selbstverantwortung, Eigeninitiative und Selbststeuerung entstehen können.

  • Lernen durch Handeln: Planung im Team, Einbau einer Lernschleife, Reflexion und Feedback
  • Partnerschaftliches Lernmodell – kein hierarchisches Modell
  • Die Verantwortung liegt bei dem Durchführenden

Denn lernende Organisationen entstehen nicht von selbst, sondern müssen immer wieder von der Führung angeregt, begleitet und organisiert werden.

Überleitung zu Artikel 6:

Welche Führungsprinzipien sind denn für einen erfolgreichen Manager wichtig? Welche Führungsprinzipien sind konkret geeignet? Wir beginnen mit einem spannenden Modell: Demokratur – eine Verbindung von Mitbestimmung und Entscheidungskraft.

Artikel 1: Warum Prinzipien den Unterschied machen
Artikel 2: Organisationsprinzipien – Kundenorientierung mit Substanz
Artikel 3: Prozessorientierung – Vom Silodenken zur Wertschöpfung
Artikel 4: Fertigungsprinzipien mit Wirkung – Von Wertstrom bis „Right First Time“
Artikel 5: Führung braucht Prinzipien – und Konsequenz
Artikel 6: Demokratur – Die Kunst, partizipativ und entschlossen zu führen
Artikel 7: Fragen statt Antworten – Denken lassen und Vertrauen schaffen
Artikel 8: Benefits guter Führung – Grenzen des Marketings

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