Partizipation oder klare Ansagen? In der Führungsrealität braucht es beides. Die Demokratur vereint Mitsprache mit Entscheidungskraft – und gibt Führungskräften ein starkes Instrument zur Hand, um flexibel, akzeptiert und konsequent zu führen.
Das Führungsprinzip Demokratur oder Partizipative Führung mit konsequenten Entscheidungen
Dieses Führungsprinzip erfüllt alle Kriterien für ein erfolgreiches Management der Mitarbeitenden:
- Die Mitarbeitenden werden in die Entscheidungen eingebunden, können Ihre Argumente vortragen und mitdiskutieren.
- Sie sind damit ein Teil der Entscheidungsfindung.
- Letztendlich entscheidet jedoch der verantwortliche Manager begründet, ob es jetzt rechtsrum oder linksrum geht. Dies ist seine Aufgabe nach Abwägung aller diskutierten Punkte.
Nur so bleibt ein Unternehmen flexibel, kann sich der Dynamik der Märkte stellen und schnell reagieren.
a. Partizipative Führung
Dieses Führungsprinzip führt unweigerlich zu Kompromissen. Es wird das entschieden, womit alle hundertprozentig einverstanden sind. Dies fördert hohe Akzeptanz und Umsetzungsbereitschaft, braucht jedoch leider sehr lange und verringert die heute notwendige schnelle Reaktionsfähigkeit.
b. Autoritäre Führung
Ohne die Einbeziehung der Mitarbeiter sollten in der heutigen Zeit keine Entscheidungen mehr im stillen Kämmerlein getroffen werden.
- Die Akzeptanz und das Vertrauen der Mitarbeitenden werden so nicht gewonnen.
- Die Motivation, sich für das Unternehmen einzusetzen, zumindest nicht gesteigert.
Natürlich kann es Situationen geben – z. B. kurz vor einer Insolvenz –, in denen schnelle Entscheidungen erforderlich sind und ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden müssen.
Doch langfristig wird autoritäre Führung nicht von Erfolg gekrönt sein.
Sie erzieht kritiklose Befehlsempfänger, die keinen Beitrag zur positiven Entwicklung des Unternehmens leisten und lediglich stupide Aufgaben abarbeiten.
c. Laissez-faire-Führung
Die Laissez-faire-Führung ist im Grunde keine Führung.
Aber sie ist verführerisch: Unsere Kultur hat das Duzen immer als Signal einer freundschaftlichen Zusammengehörigkeit verstanden.
In den letzten Jahren hat sich dies über alle Hierarchieebenen hinweg etabliert.
Führen heißt fordern und fördern.
Aber durch das verbreitete Duzen haben einige Führungskräfte vergessen, dass Fordern ein wesentlicher Bestandteil von Führung ist. Deshalb ist es für Paul einfacher geworden Peter zu sagen: „komm mach mal“ und für Peter, bei Versäumnissen zu sagen „ich mach ja, aber …“.
So schleicht sich in unseren Organisationen das Führungsprinzip Laissez Fair immer weiter ein und übernimmt zunehmend die Vorherrschaft. Dies mag zwar zu einem freundschaftlichen Umgang führen, aber nicht zu einer erfolgreichen Umsetzung von Aktivitäten und Maßnahmen, die notwendig sind, um ein Unternehmen erfolgreich zu machen.
Das lesen Sie in Artikel 7:
Neben dem Wie der Entscheidungen ist das Wie der Entwicklung wichtig. Wie können wir Mitarbeitende zu Problemlösern machen? Durch gezieltes Fragen statt vorgefertigter Antworten.
Artikel 1: Warum Prinzipien den Unterschied machen
Artikel 2: Organisationsprinzipien – Kundenorientierung mit Substanz
Artikel 3: Prozessorientierung – Vom Silodenken zur Wertschöpfung
Artikel 4: Fertigungsprinzipien mit Wirkung – Von Wertstrom bis „Right First Time“
Artikel 5: Führung braucht Prinzipien – und Konsequenz
Artikel 6: Demokratur – Die Kunst, partizipativ und entschlossen zu führen
Artikel 7: Fragen statt Antworten – Denken lassen und Vertrauen schaffen
Artikel 8: Benefits guter Führung – Grenzen des Marketings