Fragen statt Antworten – Denken lassen – Verantwortung geben (Beitrag 7 – Prinzipien)

Gute Führung bedeutet nicht, immer die richtigen Antworten zu haben – sondern die richtigen Fragen zu stellen. Dazu gehört auch, Verantwortung zu geben. Dieser Artikel zeigt, wie Fragen und Eigenverantwortung als Führungsinstrumente genutzt werden können, um Denkprozesse, Selbstorganisation und Problemlösung zu fördern.

Das Führungsprinzip Keine Antworten geben, Fragen stellen

Nun der geneigte Leser wird sich fragen: das habe ich ja noch nie gehört.

Die Frage ist doch: Was wollen wir in unseren Unternehmen erreichen? Wollen wir die Intelligenz aller fördern und die Mitarbeitenden zu verantwortungsbewussten Kollegen formen oder sie weiterhin zu Menschen machen, die ihr Gehirn an der Pforte abgeben und darauf warten, dass der Manager ihnen sagt, was sie tun sollen und wie dieses oder jenes Problem zu lösen ist?

Stellen Sie sich vor, Ihr Mitarbeitender kommt zu Ihnen und schildert Ihnen ein Problem. Was machen Sie dann? O.K. – Sie sind ein teamorientierter Manager, gehen vor Ort, schauen sich das Problem an und entscheiden dann: Mach es so und so, dann haben wir das Problem nicht mehr.

Das heißt: Egal wie, der Mitarbeitende bekommt seine Lösung.

Problemlösungskompetenz schaffen

Wenn aber der Mitarbeitende weiß, dass er nur dann mit einem Problem zu Ihnen kommen kann, wenn er sich auch schon einmal Gedanken über eine Lösung gemacht hat, dann hat er bereits seine Lösungskompetenz aktiviert und selbstständig für das Unternehmen sowie eine mögliche Problemlösung nachgedacht.

Durch Ihre Fragestellung als Manager können Sie ihn dann in Ihren Lösungsraum führen und ihn anregen, über seine Argumente nachzudenken und eine neue, verbesserte Lösung zu erarbeiten. Mit diesem Führungsprinzip steigern Sie unaufhörlich die Problemlösungskompetenz Ihrer Mitarbeitenden und machen sie zu einem aktiven Teil des Unternehmens.

Fragen ist gut, Vertrauen ist besser? Gehen wir noch einen Schritt weiter: Verantwortung geben – und loslassen.

Das Führungsprinzip Verantwortung geben – Vertrauen!

Verantwortung motiviert stärker als Boni. Wer Verantwortung bewusst gibt – in klaren Leitplanken –, schafft Raum für Selbstorganisation und entlastet sich selbst als Führungskraft. Verantwortung ist der höchste Motivationsfaktor des Menschen – nicht Geld, nicht schöne Worte, sondern Verantwortung.

Natürlich können Sie keinem Menschen Verantwortung geben, der sie nicht will. Ebenso wenig jemanden, der damit nichts anfangen kann oder sie sogar missbraucht.

Dieses Führungsprinzip sollten Sie sich dann zunutze machen, wenn Sie Ihre Mitarbeiter angeleitet haben und sicher sind, dass sie mit der Ihnen übertragenen Verantwortung in den vorgegebenen Leitplanken (Verantwortungsmatrix) umgehen können.

Nur so werden Sie als Führungskraft sich Freiräume schaffen und sich nicht nur um das Tagesgeschäft, sondern um die wirklich wichtigen Dinge kümmern können.

Nur so werden Sie erfolgreich.

Das lesen Sie im letzten und 8. Beitrag:

Doch was bringt das Ganze? Im nächsten Artikel zeigen wir die konkreten Ergebnisse für Führungskräfte, Manager – und das gesamte Unternehmen.

Artikel 1: Warum Prinzipien den Unterschied machen
Artikel 2: Organisationsprinzipien – Kundenorientierung mit Substanz
Artikel 3: Prozessorientierung – Vom Silodenken zur Wertschöpfung
Artikel 4: Fertigungsprinzipien mit Wirkung – Von Wertstrom bis „Right First Time“
Artikel 5: Führung braucht Prinzipien – und Konsequenz
Artikel 6: Demokratur – Die Kunst, partizipativ und entschlossen zu führen
Artikel 7: Fragen statt Antworten – Denken lassen und Vertrauen schaffen
Artikel 8: Benefits guter Führung

Alle Artikel auf einen Blick:
https://wiegandswarte.de/thema/prinzipien-erfolgreiches-management/

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