Unsere Controller liefern falsche Entscheidungsgrundlagen, auf dessen Basis unsere Manager falsch entscheiden – Teil 5

Kostenrechnung 2.0

Das Problem der heutigen Zeit, der fachlichen Abgrenzung und Spezialisierung lässt Betriebswirte in deren Fach forschen und Lean Manager an den Lean Management-Methoden arbeiten. Die Idee der Kostenrechnung 2.0 schafft jedoch eine Symbiose zwischen diesen beiden Fachlinien, in dem diese auf die heutige Standard-Kostenrechnung als weitverbreitete Basis aufbaut und diese um die Wertabrechnung ergänzt. Nur dieser Zusammenschluss der betriebswirtschaftlichen Methoden und der Lean Management-Philosophie „Werte ohne Verschwendung“ in einem System macht es möglich, die offensichtlichen Schwächen des heutigen, weit verbreiteten Standard-Kostenrechnungssystem zu beheben.

Die da wären

  • falsche Zielvorgaben
  • keine ursachengerechte Zuordnung der Kosten

Wir leben heute in einem Käufermarkt und nicht mehr in einem Verkäufermarkt. Das Standard-Kostenrechnungssystem, welches in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts – aufbauend auf den tayloristischen Ideen – entwickelt wurde, bildet die Gesetzmäßigkeiten, die in einem Verkäufermarkt Gültigkeit haben, ab. Doch die heutigen Anforderungen eines Käufermarktes mit den Wettbewerbsfaktoren des Business on Demand

  • Verfügbarkeit
  • Individualität
  • Qualität und
  • Kosten

bedürfen anderer Betrachtungen mit neuen Gesetzmäßigkeiten.

So steht der tayloristische Gedanke „Produziere so viel wie du kannst“ dem Denken an hohe Flexibilität bei individualisierten Produkten in kleinen Losgrößen und hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, gegenüber.

Das heutige Standard-Kostenrechnungssystem mit seinen hohen Gemeinkostenzusätzen liefert schlichtweg falsche Ergebnisse und führt das Management in falsche Strategien.

Deshalb brauchen wir eine neue, zukunftsfähige Kostenrechnung mit geringeren Gemeinkostenzusätzen und genauem Röntgenblick auf die wahren Produktergebnisse.

Mit der Kostenrechnung 2.0 gelingt dies.

Vorteile der Kostenrechnung 2.0

Auf Basis der Lean Management-Philosophie wurden als ergänzende Faktoren die erbrachten Leistungen nach

  • wertschöpfend
  • nicht wertschöpfend, aber notwendig
  • ineffizient
  • Überkapazität

beurteilt, im Werterfassungsbogen (WEB) festgehalten und im Wertabrechnungsbogen (WAB) zusammengefasst. Dieser Wertabrechnungsbogen ergänzt den Betriebsabrechnungsbogen und liefert damit zusätzliche, dringend benötigte Informationen.

Mit den Analysemethoden des Lean Managements

  • Wertstromdesign der Produktionsprozesse
  •  Wertstromdesign der administrativen Prozesse und
  • Abteilungscockpit

gelingt es, die Unternehmensprozesse zu analysieren und einen Großteil der Kosten verursachungsgerecht auf die Kostenträger zu verteilen.

Im Gegensatz zur alten Standard-Kostenrechnung, in der nur die direkten Produktionskosten als variable Kosten den Kostenträgern zugerechnet werden konnten, gelingt es mit der Kostenrechnung 2.0 auch die indirekten und administrativen Kosten den einzelnen Produktengruppen verursachungsgerecht zuzuordnen

Durch diese Variabilisierung der indirekten und administrativen Kosten gelingt es

  • hohe Transparenz über den Ressourcenverbrauch der einzelnen Produktgruppen zu schaffen
  • die indirekten und administrativen Kostentreiber zu identifizieren und zu optimieren,
  • zu jeder Zeit verlässlich Informationen zu generieren und
  • Fehlentwicklungen schnell und ursachengerecht zu erkennen sowie die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Bleiben Sie uns gewogen – bleiben Sie Lean!

Ihr Bodo Wiegand

Serie: Unsere Controller liefern falsche Entscheidungsgrundlagen, auf dessen Basis unsere Manager falsch entscheiden

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