Steigende Energiepreise erfordern – Kosten senken, Kosten senken, Kosten senken – aber wie?

Energiepreise steigen – Was können Sie kurzfristig tun?

  1. Mein Rat: Schalten Sie möglichst schnell einen Energieberater ein, wenn Energiepreise steigen.
  2. Beim gleichzeitigen Einschalten von Maschinen zu Schichtbeginn, entsteht ein Spitzenstrom, der zu höheren Kosten führt.
  3. Und natürlich darf der Rat nicht fehlen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter, Energie zu sparen: Licht, Gas, Luft und alle sonstigen Anlagen und Verbräuche gehören ausgeschaltet, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Und kontrollieren Sie das!

Ein kleines Beispiel

In einem Walzwerk, das nur einschichtig betrieben wurde, haben wir das Schichtsystem geändert. Wir haben die 6 benötigten Schichten in 2 Tagen abgefahren und die Öfen danach gezielt, ohne Schäden zu riskieren, herunter- und wieder hochgefahren. Wir haben über 40% Energie gespart und die täglichen Anlaufverluste um 80% gesenkt.

Mittelfristig gegen steigende Energiepreise steuern

Starten Sie jetzt Ihre Lean-Initiative und schaffen Sie „Werte ohne Verschwendung“. Aber bitte nicht mit 5S und anderem Kindeskram. Sondern mit Wertstrommanagement. Nur hierdurch können Sie die Kosteneinsparungen um mehr als 10 – 15 % erzielen (5S bringt nur 1 – 2 %).

Im Wertstrom werden alle wertschöpfenden und nicht wertschöpfenden Aktivitäten, die zur Erreichung des Kundenwertes durchgeführt werden, abgebildet. Mit Hilfe des Wertstromdesigns wird der Wertschöpfungsprozess ganzheitlich

  • erfasst,
  • visualisiert und
  • optimiert

Zielsetzung ist die ganzheitliche Optimierung des Wertschöpfungsprozesses durch

  • die ganzheitliche Betrachtung aller notwendigen Haupt-, Teil- und Nebenprozesse,
  • die gemeinsame Symbolik und Sprache,
  • die abteilungsübergreifende Betrachtung,
  • das Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen Informationsfluss und Materialfluss,
  • die Visualisierung von Verschwendung,
  • die Identifizierung von Engpässen,
  • das Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen Liege-/Warte-/Transport- und wertschöpfende Prozesszeiten,
  • die Ermittlung der Durchlaufzeit und
  • die Beurteilung der einzelnen Tätigkeiten nach wertschöpfend, nicht wertschöpfend, aber notwendig und Verschwendung.

Damit wird die Konzentration auf die reine Wertschöpfung gewährleistet und eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht.

Mit dem Wertstromdesign können wir die End-to-End-Prozesse genauestens betrachten. So haben wir die Möglichkeit, mit den beteiligten Mitarbeitern zusammen die Optimierung der Fertigung oder der administrativen Abläufe vorzunehmen. Die End-to-End-Prozesse sind z.B. die 

  • Auftragabwicklungsprozesse, einschließlich vertrieblicher Aufgaben vom Kunden zum Kunden.
  • Logistikprozesse, die interne und externe Logistikprozesse beschreiben.
  • Entwicklungs- und Produktentstehungsprozesse analysieren.

Wie Sie sicher wissen, bildet der eigentliche Produktionsprozess nur die Brücke zwischen administrativen und logistischen Abläufen. In vielen Unternehmen werden diese Zusammenhänge nicht beachtet und man betrachtet die einzelnen Funktionen getrennt.

Doch die größte Verschwendung passiert an den Schnittstellen zwischen den Funktionen.

Ein Bosch-Manager sagte einmal zu mir: „Wir suchen die Cent in der Fertigung und haben die Euro-Scheine auf den Fluren unserer administrativen Bereiche liegen.“

Deshalb mein Rat: Wenn die Energiepreise steigen und Sie Kosten einsparen wollen, gehen Sie in das Wertstromdesign der End-to-End-Prozesse und führen Sie eine Analyse Ihrer Abteilungen mit Hilfe des Abteilungscockpits durch. Die End-to-End-Prozessanalyse wird Ihnen 10 – 15 %, das Abteilungscockpit 5 – 10 % Kosteneinsparungen einbringen. So brauchen Sie z.B. nach dem Wertstromdesign Ihrer Fertigung für jede Produktgruppe nur einen Steuerpunkt und nicht mehr zehn und damit nicht mehr 5 sondern nur noch 2 Fertigungsplaner.

Bleiben Sie uns gewogen – bleiben Sie Lean!

Ihr Bodo Wiegand

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