Produktionsstrategien – ist es denn wirklich soooo schwer?

Produktionsstrategien Fehlanzeige. Häufig kommen wir in Unternehmen, die eine große Produktvielfalt haben, jeden einzelnen Auftrag termingenau planen und an dieser Komplexität beinahe zu Grunde gehen .

Die alten Mechanismen

  • produziere in großen Losgrößen
  • rüste so wenig wie möglich

funktionieren nicht mehr.

Produktionsstragegien im Käufermarkt

Denn wir leben nicht mehr in einem Verkäufermarkt, bei dem alles was produziert worden ist, auch abgenommen wurde.

Sondern wir leben in einem Käufermarkt, bei dem die Wettbewerbsfaktoren des Business on Demand:

  • Verfügbarkeit und Individualität bei natürlich höchster Qualität und angemessenen Kosten

das Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheiden.

Aber kundenspezifische, individuelle Produkte schnell fertigen bedeutet eine ganz andere Herausforderung für die Unternehmen. Es braucht Produktstrategien

Produktionsstrategien setzen sich aus kleinen Losgrößen, kurzen Durchlaufzeiten und kundenspeziefischer Individualtiät zusammen

Schnell fertigen bedeutet in kleinen Losgrößen produzieren. Dies wiederum bedeutet viel rüsten und kurze Durchlaufzeiten sicherstellen.

Doch „WIE“, das ist die Frage aller Fragen für viele Unternehmen!

Hierbei ist es eine notwendige Voraussetzung die bestehende Produktstruktur darauf auszurichten, dass die kundenspezifische Individualität möglichst am Ende produziert wird.

Doch die einen stürzen sich in einen teuren Digitalisierungswahn, die anderen versuchen ihr Bestes aber schaffen es nicht wirklich, schnell individuelle Produkte herzustellen und hauen ihre Lager voll.

Meine Herren Inhaber, Vorstände, Geschäftsführer und Werkleiter, es ist doch gar nicht so schwer!!

Produktionsstrategien statt Digitalisierungswahn

Basis einer vernünftigen Fertigungsstrategie bildet die allgemein bekannte ABC/ XYZ Analyse.

Hiermit lassen sich wunderbare Produktionsstrategien entwickeln:

  • AX/AY/BX made to Delivery
  • AZ/BY/CX made to Stock
  • BZ/CY/CZ made to Customer

D.h., man muss nur noch die Produkte der 3. Gruppe „made to Customer“ planen und dem Kunden signalisieren, dass es sich hierbei um nur selten angefragte Produkte handelt und sie diese nicht auf Lager halten können, sondern diese kundenindividuell gefertigt werden.

Diesen höheren Aufwand können und müssen Sie sich natürlich auch bezahlen lassen, denn das braucht zusätzliche Planung und verbraucht zusätzliche Ressourcen.

An die Damen und Herren vom Vertrieb: haben Sie das verstanden?

KANBAN Kreisläufe und selbststeuernde Regelkreise

Die 1. Produktgruppe, die „made to Delivery“ produziert wird, sollte ständig mit einem gewissen Prozentsatz eingeplant und in dem wöchentlichen Verbrauch entsprechender Losgrößen hergestellt und nicht ins Lager, sondern direkt in den Versand gebracht werden.

Ja! hierfür brauchen Sie dort Lagerflächen!!!

Damit liegt die Durchlaufzeit zwischen 2 und 5 Tagen, je nach Abholzyklus des Kunden.

Die 2. Produktgruppe „made to Stock“ wird auch wöchentlich gefertigt und kann dann, je nach Auftrag, aus dem Lager innerhalb von 2 Tagen geliefert werden.

Die Bestände dieser 2. Produktgruppe werden aus dem Lager heraus über Min / Max Grenzen gesteuert und dann gefertigt, wenn ein vorher berechneter Mindestbestand erreicht wurde. Hierzu baut man KANBAN Kreisläufe auf und schafft selbststeuernde Regelkreise. Produktionsstrategien helfen weiter.

Das gelingt auch ohne Digitalisierung!!!

Bleiben Sie uns gewogen und bleiben Sie vor allem Lean!

Ihr

Dr. Bodo Wiegand

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