24/7-Erreichbarkeit – Ein Armutszeugnis des Managements

Im Sommer war ich in den USA und habe mich gewundert, warum die Amerikaner im Meer oder im Pool stehen und nicht schwimmen. In einem Pool war sogar schwimmen verboten!

In der letzten Woche ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen. Amerikaner müssen immer erreichbar sein. 24 Stunden, 7 Tage die Woche.

Die Managementkultur in amerikanischen Unternehmen erwartet, dass die Manager immer erreichbar sind. Das strahlt Dynamik, Managementqualität,

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Gehen lernen in der Verwaltung

Letzte Woche war ich bei einem Unternehmen, bei dem ich die Geschäftsführung coache. Dort kam die Frage auf: Wie können wir denn in der Verwaltung unsere 5S-Walks durchführen und dort gehen lernen.

Nun dies ist eine interessante Frage und eben nicht so leicht wie auf dem Shopfloor, doch im Prinzip ähnlich.

Das äußere Bild einzufangen gelingt am besten, wenn man sich zuerst die Sozialbereiche anschaut. Wie sieht es in der Küche aus, wie am Kopierer oder in der Bibliothek? Ist alles beschriftet, befinden sich die richtigen Gegenstände an der richtigen Stelle und was steht an den Infotafeln? Werden die Informationen gepflegt, hängen alte Informationen dort, sind die Mess- und Kenngrößen aktuell oder hinken sie hinterher?

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Mit den Gabelstaplern auf Du und Du

Letztens bin ich wieder durch ein Unternehmen geführt worden, dass Lean ist – Aussage des Geschäftsführers. Wie konnte ich ihm widersprechen?

Nach dem obligatorischen Rundgang frage er mich ganz euphorisch: „Das ist doch lean, oder? Was müssen wir noch machen?“ Nun, was sollte ich jemandem sagen, der eine super aufgeräumte und toll aussehende Produktion hatte? 5S vom feinsten sozusagen. Der mich aber von vorne nach hinten und nicht von hinten nach vorne durch die Produktion geführt hat. Dann auch noch stolz auf sein Lager war, welches er ganz lean als Supermarkt bezeichnete. Dann die wunderbar markierten Transportwege, die sich als Autobahnen für Gabelstapler herausstellten. Mit Maximalspeed wurde da alles wieder aus dem Supermarkt transportiert.

Ich habe darum gebeten, uns an einen Ort zu bringen, an dem man die ganze Fertigung übersehen konnte. Mühsam sind wir dann auf eine Plattform geklettert, die früher für die Kranfahrer angelegt worden war. Nun, dort standen wir also und haben uns seine wirklich schön aufgeräumte Firma angeschaut. Auch von hier oben konnte man sehen, welche Mühen und Energie in die 5S-Aktion gesteckt worden war, fast in Perfektion ausgeführt.

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Einwurf: Ein wirklich gutes Produkt

In meinen Urlaub habe ich ein Produkt gesehen, von dem ich absolut beeindruckt bin. Es wurde in den letzten Jahrzehnten konsequent, strategisch und professionell entwickelt und wird ständig, auch in Zukunft, zu einem absoluten Spitzenprodukt weiterentwickelt. Kundenbedürfnisse wurden aufgenommen und in jeder möglichen Weise berücksichtigt. Eventuell auftretende Probleme im vor hinein identifiziert und gelöst. Absolut professionell vermarktet und gemanagt. In jedem Sinn ein wirkliches Spitzenprodukt.

Sie fragen sich jetzt sicher, was für ein Produkt ist das denn nun.

Es ist eine Stadt – ja eine Stadt – ich rede von Singapur:

Nicht, dass ich dafür Reklame machen möchte, sondern ich war wirklich beeindruckt wie konsequent diese Stadt zu einem Markenprodukt ausgebaut wurde – hier könnten sich wirklich viele Unternehmen etwas abgucken in Bezug auf langfristige Strategieentwicklung, erfolgreiche Umsetzung von Kundenorientierung und Erfüllung von Kundenbedürfnissen.

Nun, wie ist es dazu gekommen? Am Anfang stand die Überlegung, wie kann sich diese Insel zu einem prosperierenden wirtschaftlich gesunden und attraktiven Staat entwickeln. Den Industrien, die man ansiedeln wollte, wurden steuerliche Vorteile gewährt. Der Finanzwelt geringe Gewinnbesteuerung gewährt. Der Tourismus wurde angekurbelt durch den Ausbau des Flughafens, durch die Investition und Subventionierung der Flugpreise, durch die Einrichtung einer zollfreien Zone und durch attraktive Hotelbauten, durch Schaffen von Attraktionen, Museen sowie durch den Ausbau einer ganzen Insel voller Vergnügungsplätzen mit künstlichen Lagunen und Sandstränden, Beachbars, Restaurants und, und, und … Darüber hinaus hat man die Stadt mit drakonischen Straferlässen vor Kriminalität und Drogenkonsum (hier droht die Todesstrafe) sicher gemacht.

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Lean Urlaub

Stehen Sie auch mit dem Handy im Wasser oder telefonieren Sie am Strand? Sind Sie unabkömmlich und bricht ohne Sie alles zusammen? Gestalten Sie doch Ihren Urlaub einmal anders – gestalten Sie ihn Lean. Erklären Sie Ihrem Chef, dass Sie 2 x in der Woche Ihre E-Mails lesen und beantworten werden. Ansonsten würden Sie zur Erhaltung Ihrer Arbeitskraft Urlaub machen. … Weiterlesen

Lean Excellence braucht Leadership

Vorletzte Woche beim Lean Management Summit in der Schweiz und letzte Woche im Rahmen unseres Lean Circles haben wir sehr ausführlich über Führung gesprochen.

Viele Unternehmen haben Lean eingeführt und schöne Erfolge damit erzielt. Doch das Projekt „Lean“ in das alltägliche Tun und Handeln zu überführen, das heißt, den Mindset zu verändern und damit Lean in die Organisation zu verankern, gelingt nur wenigen. Die beiden Zauberworte für den nachhaltigen Erfolg heißen Führung und Durchdringung.

Da ich den Erfolgsfaktor Durchdringung schon eingehend diskutiert habe, möchte ich mich heute auf die Führung konzentrieren.

Für eine erfolgreiche Einführung von Lean ist das Committment der Führung ein absolutes Muss. Aber dies reicht nicht aus, um Lean nachhaltig zu implementieren – um den Mindset zu verändern. Hier wird Führung gefordert. Was heißt das?

1. Vom Manager zum Leader werden

Leadership heißt, dem Mitarbeiter Raum für eigene Entscheidungen geben, Ihm Verantwortung geben. Die Lösungen nicht vorgeben, sondern Ihn selbst an die Lösung heranführen und andere Lösungen als die eigene akzeptieren. Leitplanken vorgeben, führen, fordern und fördern. Leadership heißt aber auch:

2. Vorbild sein

Die Frage, kann ich ein Vorbild sein, impliziert die Frage, was muss ich tun, um ein Vorbild in Lean zu sein.

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Sind Sie auch schon „geleant“ worden?

Letztlich habe ich ein Gespräch mit einem Mitarbeiter eines Unternehmens aus der Dienstleistungsbranche geführt, der mir ganz stolz erklärte, dass er „geleant“ worden sei.

Abteilung für Abteilung würde jetzt „geleant“.

Unter anderem finden dann allmorgendliche Abteilungsgespräche statt, in dem jeder Mitarbeiter sagen muss, was er an diesem Tag zu tun gedenkt.

Sehr Lean oder etwa nicht?

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