Die Krise als Chance zu verstehen, heißt die Zukunft zu sichern

Die Corona Krise hat uns gelehrt,

  • wie schnell wir sicher geglaubte Werte verlieren können
  • wie aus dem Nichts ganze Lieferketten zusammenbrechen
  • wie wir auch im Homeoffice vertrauensvoll zusammenarbeiten können
  • wie brüchig unsere Planungen für die Zukunft waren
  • wie die Worte Solidarität, Gemeinschaft, Zusammenhalt neue Bedeutungen bekommen
  • wie eine Gesellschaft in Notzeiten zusammenrücken kann
  • wie alte Werte wieder eine neue Bedeutung bekommen

Diese Krise als Chance zu verstehen, heißt neu zu denken, um unsere Unternehmen auf eine unsichere Zukunft vorzubereiten und sie zukunftsfähig zu machen.

Wir müssen den immer stärker werdenden Wettbewerb annehmen und uns nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Dies verlangt von uns, die schlummernden Potentiale in unseren Unternehmen konsequent zu heben und das gesamte Unternehmen auf eine digitalisierte Zukunft auszurichten.

Haben wir in der Vergangenheit ständig daran gearbeitet besser zu werden und wirklich alle Potentiale im Unternehmen gehoben? Oder haben wir uns auf unseren Erfolgen ausgeruht?

Haben wir wirklich alles getan, damit wir wettbewerbsfähig bleiben?

Oder haben wir uns ein bisschen Veränderung gegönnt und haben geglaubt das reicht schon?

Der Vorstand eines DAX Unternehmens sagte mir einmal vor Jahren:

„Wir suchen die Cents in der Fertigung und haben die Euroscheine auf den Fluren unserer Verwaltung liegen“

Leider ist dem immer noch so. Wir leisten uns immer noch eine mit der Zeit gewachsene Bürokratie in unseren Unternehmen, die unglaublich ist. Die Königreiche werden bis aufs Messer verteidigt, egal was es kostet.

Ist es nicht an der Zeit diese Elfenbeintürme einzureißen und wirklich alles zu tun, um noch wettbewerbsfähiger zu werden?

Denn wenn wir jetzt nicht daran gehen auch diese Potentiale konsequent zu heben, werden wir irgendwann den Anschluss verlieren und in unseren Elfenbeintürmen zu Grunde gehen.

Aber selbst das wird zu wenig sein, um uns wirklich für die Zukunft auszurichten, denn die Konkurrenz arbeitet schon daran.

Um uns wirklich für die Zukunft zu rüsten, müssen wir einen weiteren Schritt machen.

Wir müssen unsere Unternehmen in die Prozessorientierung führen, um die mit der Digitalisierung verbundenen Chancen der Krise zu nutzen.

Denn unsere noch nicht gehobenen Potentiale finden wir haufenweise an den Schnittstellen unserer Funktionen – unserer Königreiche – unserer Elfenbeintürme

Denn die Prozesse machen an keiner Funktion halt, sondern fließen durch das Unternehmen und das möglichst ungestört, möglichst ohne Schnittstellen an den Funktionsgrenzen.

Jede Funktion für sich mag optimal organisiert sein, doch jede Funktion behandelt den Prozess aus ihrer Sicht, so dass man damit nie ein Gesamtoptimum für den Prozess erreichen wird.

Es nutzt also nichts die Abläufe in der Funktion zu digitalisieren, wenn man nicht den gesamten Prozess betrachtet und diesen aus der Gesamtsicht für den durch das Unternehmen fließenden Prozess optimiert.

Denn durch die Prozessorientierung gelingt es

  • die Kundenorientierung zu steigern
  • die Komplexität zu senken
  • die Potentiale an den Schnittstellen unserer Funktionen zu heben
  • die Flexibilität zu erhöhen
  • die Transparenz durch klar abgegrenzte Verantwortungsbereiche zu erhöhen
  • die Anzahl der Schnittstellen zu reduzieren
  • die Aufgaben der Mitarbeiter und Führungskräfte klar abzugrenzen
  • die Verantwortung der Mitarbeiter und Führungskräfte klar zu regeln
  • die Motivation der Mitarbeiter und Führungskräfte zu steigern
  • die Kommunikation innerhalb der Prozesse zu beschleunigen
  • die Qualität durch größere Prozessstabilität zu erhöhen und
  • die Verschwendung in unseren Verwaltungen auf ein Minimum zu reduzieren

Erst dann kann man ein Gesamtoptimum erreichen und die darin verborgenen Potentiale in Höhe von 25 – 30% der indirekten Kosten heben.

Erst dann kann man an die Digitalisierung dieses Gesamtoptimums gehen.

Erst dann hat man sein Unternehmen auf die zukünftigen Herausforderungen ausgerichtet.

Aus meiner Sicht gibt es keinen anderen Weg die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu stärken und auf lange Sicht abzusichern.

Diese Krise, die uns die Probleme und Risiken eines globalen Wettbewerbs aufzeigt, als Chance zu sehen und jetzt richtig zu handeln, heißt:

  • die selbst aufgebauten Elfenbeintürme in unseren Unternehmen einzureißen und die Widerstände dagegen zu brechen
  • alle in unseren Unternehmen schlummernden Potentiale zu heben und
  • unsere Unternehmen in die Prozessorientierung zu führen, um damit die Basis zu schaffen, weitere Potentiale durch die Digitalisierung dieser Prozesse zu realisieren

Nur dadurch werden wir nach der Krise unsere globale Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken können… und letztlich dadurch… überleben.

Bleiben Sie uns gewogen, bleiben sie Lean!

Ihr Bodo Wiegand

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